Myopia Management

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Myopie Management Aufzeichnungen vom November 2021

Myopie Management Praxis und Theorie

mit

Dr. med. Gudrun Bischoff
20 Jahre OrthoK mit Endothel-Mikroskopie

Caroline Truckenbrod
Kurzsichtigkeit in Deutschland 

David Gerlach & Robert Mergenthal
Update ABO Systeme im Myopie Management

Unsere Unterstützer

Referenten

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Dr. med. Gudrun Bischoff praktiziert seit 1978 als Fachärztin für Augenheilkunde in Hamburg. Von 1985 bis 2002 war Gudrun Bischoff Mandatsträger im Berufsverband der Augenheilkunde (BVA) und verantwortete dort mehr als 11 Jahre den Arbeitskreis Kontaktlinsen. 10 Jahre arbeitete sie richtungsweisend im Bereich der internationalen Normung ISO. Parallel dazu gründete sie mit Kollegen 1990 die Deutsche Augenärztliche Kontaktlinsengesellschaft e.V.. Gudrun Bischoffbetreut, in der Sektion Kornea der wissenschaftlichen Fachgesellschaft der deutschen Augenärzte (DOG), den Part rund um die medizinische Kontaktologie.

Im Hamburg gründete sie mit zwei Partnern den Verbund der Medical Eye-Care Praxen & Klinik, zu der heute sowohl 5 Betriebsstätten wie auch eine klinisch-operative Einheit im Nordosten Hamburgs gehören. Im Jahre 2019 wird Medical Eye-Care zum MVZ und zählt seit Mitte 2021 zur niederländischen Bergman Clinics Group.

Im Rahmen ihrer fachlichen und berufspolitischen Aktivitäten organisierte und organisiert Gudrun Bischoff unzählige Fachkongresse und Symposien, darunter den Kontaktlinsen-Kongress des BVA, die Expertentagung der DAKG e.V., den Kontaktlinsenvormittag der AAD, sowie das Kontaktlinsensymposium der DOC.

Neben Vortragstätigkeiten auf verschiedenen nationalen und internationalen Kongressen, publiziert Gudrun Bischoff seit Jahren in der Fach- und Publikumspresse, nimmt teil an
zahlreichen Diskussionsrunden, Rundfunk- und Fernsehsendungen. Sie ist Mitglied des Berufsverbands der Augenärzte (BVA), der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), der Contact Lens Association of Ophthalmologists (CLAO), der European Contact Lens and Ocular Surface Society (ECLSO) und der American Academy of Ophthalmology (AAO). In Hamburg ist sie in der Sonografie-Kommission der Kassenärztlichen Vereinigung (KVHH) tätig, sowie Fachbeisitzer und Facharztprüfer für Augenheilkunde in der Ärztekammer Hamburgs.

Truckenbrod

Carolin Truckenbrod hat in Wolfsburg Augenoptik studiert und ist Dipl-Ing (FH) Augenoptik.

 Anschließend arbeitete sie in London bei Barnard Levit Optometrists. Am University College London absolvierte sie den Masterstudiengang in clinical Ophthalmology. Anschließend unterrichtete sie an der ZVA Akademie. Heute führt sie den augenoptischen Familienbetrieb in 5. Generation mit dem Schwerpunkt Optometrie. Sie ist Referentin für alle Themen rund um die Optometrie.

Reference curves for refraction in a German cohort of healthy children and adolescents

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0230291

Longitudinal analysis of axial length growth in a German cohort of healthy children and adolescents

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/opo.12817

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David Gerlach ist Augenoptikermeister und Inhaber von draeger + heerhorst.

Mit 3 Augenoptik- und Hörakustikgeschäften in Südniedersachsen und Thüringen hat er vor mehreren Jahren den Verkauf und die Anpassung von Kontaktlinsen komplett umgestellt.

Die Trennung von Dienstleistung und Material hat sich als sehr gute Entscheidung erwiesen. Der Kontaktlinsenumsatz ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen. Das Myopiemanagement entwickelt er in seiner Region zum Alleinstellungsmerkmal. Marketing und Kundenbindung stehen bei ihm ganz oben auf der Agenda und werden vom gesamten Team gelebt. 

 

Websiten:

www.draegerundheerhorst.de/

www.sehenswert.org

Kontaktlinsen-Abo im Myopiemanagement

Durch den Ausbau des Myopie-Managements in Ihren eigenen Unternehmen haben Robert Mergenthal und David Gerlach ein vollumfängliches Konzept erarbeitet und weiterentwickelt.
 

neyece – Nachhaltig gutes Sehen holt die Kunden bereits bei Ihrem ansässigen Augenarzt ab, führt durch einfache Kommunikation aller Mitarbeiter zu einer sicheren und kompetenten Beratung der Kinder und Eltern und ist der Grundstein für eine langjährige Kundenbeziehung. 

Dipl.-Ing. Augenoptik (FH) Robert Mergenthal ist Inhaber von SEHENSWERT – Kontaktlinsen und Brillen in der Universitätsstadt Göttingen.  

Als Kooperationspartner der Augenklinik versorgt er seit über 10 Jahren Kontaktlinsenpatienten aller Art. 

Nach seinem Studium zum Dipl.-Ing. Augenoptik gründete er mit Kollegen die SEHENSWERT GmbH, eine Marketing und Einkaufsgemeinschaft allein für die „Linse“. In der SEHENSWERT Akademie schult Robert seine Partner und Kollegen zum Thema Transparenz und wie man sich im modernen Marktumfeld als Dienstleister profilieret.

Wenn es Ihm „langweilig“ wird, sieht man Ihn auch hin und wieder als Berater und Referent für optische Industrie oder auch als Gastdozent an den deutschen Fachhochschulen.

Ein Kontaktlinsen Enthusiast.

Websiten:

www.sehenswert-goettingen.de

www.sehenswert.org

Kontaktlinsen-Abo im Myopiemanagement

Durch den Ausbau des Myopie-Managements in Ihren eigenen Unternehmen haben Robert Mergenthal und David Gerlach ein vollumfängliches Konzept erarbeitet und weiterentwickelt.
 

neyece – Nachhaltig gutes Sehen holt die Kunden bereits bei Ihrem ansässigen Augenarzt ab, führt durch einfache Kommunikation aller Mitarbeiter zu einer sicheren und kompetenten Beratung der Kinder und Eltern und ist der Grundstein für eine langjährige Kundenbeziehung. 

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Leitende Ärztin am Universitätsspital Basel den Bereich Kinderaugenheilkunde, Neuro-Ophthalmologie und Strabismus (Schielen)

Frau Prof. Anja Palmowski-Wolfe leitet die interdisziplinäre Spezialsprechstunde «Myopie» in der sich Augenärzte, Orthoptisten, Augenoptiker und Optometristen unter fortlaufender Berücksichtigung neuester Erkenntnisse zur Vorsorge und Behandlung der Kurzsichtigkeit widmen. 

In den Jahren 1983 bis 1989 studierte sie Humanmedizin an der Justus-Liebig- Universität Giessen, D, mit Studien und Forschungsaufenthalten in Australien (University of Adelaide), den USA (Harvard) und Großbritannien (Dundee).

Die Facharztausbildung erfolgte in der Neurologie (1990-91, Universitätsklinik Würzburg) und 1991-1995 an der Augenklinik Homburg, Universität des Saarlandes. 1995-97 schloss sich ein Forschungsaufenthalt und ein Fellowship in San Francisco in Kinderaugenheilkunde, Strabismus, Neuroophthalmologie und Elektrophysiologie, finanziert über ein Stipendium der DFG, an.

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Augenarzt, Augenchirurg und leitender Operateur der Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie für den Bereich Netzhaut-, Makula- und Glaskörperchirurgie.

Leiter des MVZ Breyer, Kaymak & Klabe Netzhautzentrum Oberkassel, Düsseldorf

 Dozent an der Universitätsaugenklinik des Saarlandes, Homburg

CEO, TRIALCARE® Research, Germany

Gründungsmitglied des International Vision Correction Research Center Networks (IVCRC.net) der Universitäts-Augenklinik Heidelberg

Kooperation mit Prof. Dr. F. Schaeffel, Institute for Ophthalmic Research – Universität Tübingen

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Michael Bärtschi lernte die Augenoptik und Optometrie von der Pike auf.

Eidgenössisches Diplom 1991 an der SHFA in Olten (CH)

Master of Science in Clinical Optometry 1998 am Pennsylvania College of Optometry (USA)

Master of Medical Education an der Universität Bern (CH) und promovierte 2015 als PhD der Biomedizin an der SALUS University (USA) mit summa cum laude.

Er ist Stiftungsrat und Vorstandsmitglied der „Swiss Academy of Ophthalmology“ und Boardmitglied der „International Society of Contact Lens Specialists“.

 

Als (crazy) Hobby steigt er gerne auf die höchsten Berge der Welt oder kümmert sich für NepaliMed Schweiz um Entwicklungs- und Ausbildungsprojekte in Nepal.

 

„Kinder sind das Wichtigste und Wertvollste was die Menschheit besitzt. Ich liebe es den kurzsichtigen Kindern mittels umsichtiger Myopieprogressionskontrolle eine gesündere Perspektive bieten zu dürfen.“

 

Webseiten:

www.eyeness.ch

www.saoo.ch

www.iscls.net

www.nepalimed.ch

www.dhulikhelhospital.org

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M.Sc. Optometrie/Vision Science, Promotion Dezember 2020

Optometrist bei Optik Hessler in Klingenberg und Erlenbach

Lehrbeauftragter an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena

 

Nach seiner Ausbildung zum Augenoptiker absolvierte Philipp Hessler den Bachelor- und Masterstudiengang im Fachgebiet Augenoptik/Optometrie an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Derzeit arbeitet er in der Geschäftsführung von Optik Hessler in Klingenberg und Erlenbach a. Main. Als Optometrist ist er dort hauptsächlich in den Bereichen Kontaktlinsenanpassung sowie Analyse und Management von Binokularstörungen tätig. Weiterhin ist er Gastwissenschaftler und Lehrbeauftragter für Optometrie und Kontaktlinse an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Myopie und Myopieprogression, Sehen in Dämmerung und Nacht und Interdisziplinäre Optometrie.

Emmetropisierung & Pathologie von Myopie

mit

Prof. Dr. med. Anja Palmowski-Wolfe
Dr. Andreas Hartwig
Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Frank Schaeffel

Myopie Management in die Praxis umsetzen

mit

Stefan Lahme
Peter Bruckmann
International Guest:
Dr. Monica Jong (Australien, IMI)

Binokularsehen & Brillengläser

mit

Stefanie Wöhrle
Georg Scheuerer
Sandra Wagner
International Guest:
Dr. Oliver Woo (Australien)

Update von Therapieoptionen

mit

Jessica Gruhl
Svenja Nienhaus
Dr. med. Hakan Kaymak

Diskussionsrunde Myopie Management

mit

Dr. med. Hakan Kaymak
Dr. med. Oliver Hoppe
Dr. Michael Bärtschi
Dr. Philipp Hessler

Myopie Management Praxis und Dopamin

mit

Elke van Alen
David Gerlach
Tim Schilling

Referenten

Elke van Alen

Ausbildung zur Orthoptistin, Diplom SOG 1994

Tätigkeiten in Universitätsaugenklinik Giessen, Abteilung für Strabologie und Neuroophthalmologie,

Augenarztpraxen, seit 1995 als Leitung der Orthoptik in der Augenarztpraxis Blankenese.

Netzwerk Kindertherapie Hamburg-West, Gründung und Leitung seit 2000

Weiterbildungsreferentin für den Berufsverband Orthoptik Deutschland e.V. und den Berufverband der Augenärzte Deutschland e.V. seit 30 Jahren.

Dozentin an der Berufsfachschule Orthoptik am Universitätskrankenhaus Eppendorf

Interprofessionelle Zusammenarbeit im Myopiemanagement

Entwicklung unseres Myopiemanagements in der Augenarztpraxis. Mit der steigenden Anzahl von jungen Patienten mit ansteigender Myopie in unserer Praxis, haben wir vor allem auch die Prävention und Information zur Myopie bei Kindern als Fokus gesehen. Wir können durch unser Netzwerk viele Informationen sachgerecht auch in andere Gesundheitsbereiche und Berufsgruppen geben, die mit Kindern arbeiten. Ich berichte über unsere Maßnahmen zur Prävention der Myopieprogression, Aufklärung über die Versorgungsmöglichkeiten, sowie die Versorgung, im interprofessionellen Kontext und über die Praxis hinaus.

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Studium und Promotion an der Universität Gießen.

Private Augenarztpraxis in Köln

 

Obmann für Kontaktlinsen in Nordrhein www.augeninfo.de

Dozent der Augenärztlichen Akademie Deutschland (AAD) und der
European Contact Lens Association of Ophthalmologists (ECLSO)

Veröffentlichungen in den Fachmedien „Aktuelle Kontaktologie“, “Zeitschrift für Praktische Augenheilkunde”

Buchautor „Handbuch für Kontaktlinsenanpassung“

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Vision Scientist at Dopavision

 

Tim Schilling is the vision scientist at Dopavision. He is interested in color, pupil and brain research in context of visual performance and myopia. He is fascinated by making the world more colorful. He has studied neuroscience as a PhD candidate at the ZEISS Vision Science Lab, Institute of Ophthalmic Research, University Clinic Tübingen and as a guest scientist at the Max Planck Institute for Biological Cybernetics

Dopamin und deren Einfluss bei der Entwicklung der Myopie

 

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Kommunikation mit Digitalen und Analogen Medien zu den Eltern im Myopiemanagement

staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister, Kontaktlinsenspezialist
Inhaber Sehbegleiter Bruckmann, Köln

staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister

OrthoK Spezialist

Mitgründer der Simply Gruppe

Vorsitzender des WVAO Fachkreis Orthokeratologie

Ehrenvorsitzender der WVAO

Über die letzten Jahre habe ich Erfahrungen mit unterschiedlichen Aktionen und Ansprachen im Myopiemanagement gemacht.

In dieser Präsentation geht es um die erfolgreiche Ansprache und Beratung der Eltern und den Kindern mit unterschiedlichen Medien und mein Konzept einer zielführender Versorgung mit OrthoK Kontaktlinsen bei Kindern.

Leitende Ärztin am Universitätsspital Basel den Bereich Kinderaugenheilkunde

Professor Dr. med. Anja Palmowski-Wolfe verantwortet als leitende Ärztin am Universitätsspital Basel den Bereich Kinderaugenheilkunde, Neuro-Ophthalmologie und Strabismus (Schielen).

Sie leitet die interdisziplinäre Spezialsprechstunde «Myopie» in der sich Augenärzte, Orthoptisten, Augenoptiker und Optometristen unter fortlaufender Berücksichtigung neuester Erkenntnisse zur Vorsorge und Behandlung der Kurzsichtigkeit widmen.

Prof. Palmowski-Wolfe studierte 1983-89 Humanmedizin an der Justus-Liebig- Universität Giessen, D, mit Studien und Forschungsaufenthalten in Australien (University of Adelaide), den USA (Harvard) und Grossbritannien (Dundee).

Die Facharztausbildung erfolgte in der Neurologie (1990-91, Universitätsklinik Würzburg) und 1991-1995 an der Augenklinik Homburg, Universität des Saarlandes.

1995-97 schloss sich ein Forschungsaufenthalt und ein Fellowship in San Francisco in Kinderaugenheilkunde, Strabismus, Neuroophthalmologie und Elektrophysiologie, finanziert über ein Stipendium der DFG, an.

Welche Konsequenzen hat die Myopie für das Auge

2050 wird voraussichtlich die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein. In letzter Zeit haben wir durch Myopie-Forschung viel über die Myopie-Entstehung und die Möglichkeiten die Myopie-Progression zu hemmen gelernt. Hierzu gibt es nun sogar schon Richlinien des International Myopia Institutes (2019). Warum ist das so wichtig? Bietet nicht eine gewisse Myopie den Vorteil auch später noch ohne Brille lesen zu können?

Die Dringlichkeit ergibt sich aus den Spätfolgen der Myopie auf das Auge. In diesem Beitrag werden diese Konsequenzen aufgezeigt:

Bereits ab einer Myopie von -1 dpt steigt das Risiko an einer Linsentrübung oder einem Glaukom zu erkranken mit zunehmender Myopie an. Ab einer Myopie von -3 dpt steigt das Risiko einer Netzhautablösung oder der myopen Maculadegeneration sprunghaft an. Ab einer Kurzsichtigkeit von -6 dpt oder einer Achsenlänge von über 26 mm besteht ab dem 60 Lebensjahr ein deutlich höheres Risiko auch mit bester Korrektur keine Lesefähigkeit mehr zu erreichen. Bei noch höheren Myopien bzw Achsenlängen verlagert sich dieses Risiko in die jüngeren Lebensjahre.

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Atropintherapie in der klinischen Routine

Leitende Optometristin (B.sc.) im MVZ Breyer, Kaymak & Klabe Netzhautzentrum Oberkassel, Düsseldorf

Svenja Nienhaus ist die Medizinische Privatassistentin von Herrn Dr. Hakan Kaymak für den Bereich Netzhaut-, Makula- und Glaskörperchirurgie. 

Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungseinrichtung für Internationale Innovative Ophthalmochirurgie (I.I.O.), Düsseldorf.

Hintergrund: Niedrig dosiertes Atropin zur Hemmung der Myopieprogression ist Gegenstand einer Vielzahl systematischer klinischer Studien. Diese werden und wurden unter kontrollierten Bedingungen und in ausgewählten Patientenkollektiven durchgeführt. Die daraus empfohlene Atropindosis beträgt 0,01{f49f0e19467dc243876f2e5796d9fa72e6eff0120af527b0ecb1caef61a48f60}, da bei dieser Konzentration eine Hemmung der Myopieprogression bei tolerablen Nebenwirkungen und ohne Rebound gezeigt werden konnte. Es gibt aber keine längerfristigen Erfahrungen zur Effizienz dieser Atropintherapie in der alltäglichen klinischen Praxis.
Methodik: Es wurden retrospektiv die Daten von 90 Kindern analysiert, welche die Tropftherapie mit 0,01{f49f0e19467dc243876f2e5796d9fa72e6eff0120af527b0ecb1caef61a48f60}igem Atropin über einen Zeitraum von 12 Monaten durchgeführt haben. Diese waren zu Therapiebeginn 10,1 ± 2,7 Jahre alt mit einer Refraktion von -4,2 ± 3,0 dpt und einer Achslänge von 24,8 ± 1,3 mm. Vorgabe war an 5 Tagen die Woche abends vor dem Zubettgehen jeweils einen Tropfen in beide Augen zu geben. Die Kinder der Kontrollgruppe (n=100) waren zu Beginn der Beobachtung 11,2 ± 3,0 Jahre alt und wiesen eine Refraktion von -2,9 ± 1,8 dpt und eine Achslänge von 24,4 ± 1,0 mm auf. Untergruppen wurden abhängig von der Refraktion und dem Alter zu Beginn der Therapie bzw. der Beobachtung gebildet und miteinander verglichen.
Zusätzlich wurde die Therapieadhärenz von 45 Kindern, die die Atropintherapie bereits 24 Monate durchgeführt haben, hinsichtlich wahrgenommener Termine und bestellten Atropin-Einzeldosen ausgewertet.
Ergebnisse: Zwischen den beiden oben genannten Gruppen konnte keine signifikant unterschiedliche Achslängenentwicklung unter Atropintherapie beobachtet werden. Da sich die beiden Gruppen allerdings in allen genannten Punkten unterschieden, ist ein ungefilterter Vergleich der vorhandenen Daten nicht aussagekräftig. Die Sub-Analyse mit nur denjenigen Kindern, die zu Beginn mind. 11 Jahre alt waren, lieferte für den 12-monatigen Beobachtungszeitraum eine signifikant geringere Achslängenzunahme in der Gruppe der behandelten Kinder (p<0,05).
Nur 36{f49f0e19467dc243876f2e5796d9fa72e6eff0120af527b0ecb1caef61a48f60} der Kinder nahmen alle der halbjährlich angesetzten Kontrollterminen wahr. 73{f49f0e19467dc243876f2e5796d9fa72e6eff0120af527b0ecb1caef61a48f60} der Kinder erschienen zur ersten Kontrollvisite nach 6 Monaten, noch 69{f49f0e19467dc243876f2e5796d9fa72e6eff0120af527b0ecb1caef61a48f60} zur 12-Monatsvisite und 56{f49f0e19467dc243876f2e5796d9fa72e6eff0120af527b0ecb1caef61a48f60} zur 18-Monatsvisite. Die Anzahl der durchschnittlich bestellten Atropin-Einzeldosen lag unter der rechnerisch benötigten Anzahl an benötigten Einzeldosen. Es gibt keine Korrelation zwischen der Anzahl bestellter Einzeldosen und Achslängenwachstum.
Schlussfolgerung: Bei durch Umweltfaktoren induzierter Myopie („Schulmyopie“) kann Atropin die Achslängenzunahme hemmen. Bei Kindern, die bereits in jungen Jahren stark myop sind und bei denen daher nicht von einer durch Umweltfaktoren entstandenen Myopie ausgegangen werden kann, bleibt die hemmende Wirkung der Atropintropfen auf die Myopieentwicklung fraglich.
Bzgl. der Differenz zwischen bestellter und benötigter Anzahl der Atropin-Einmaldosen, liegt neben dem Nicht-Einhalten des empfohlenen Therapieschemas auch die Vermutung nahe, dass die Dosierbehälter über mehrere Tage verwendet werden, da sie deutlich mehr als nur einen Tropfen fassen. Weitere Gründe für die Differenz zwischen bestellter und benötigter Anzahl der Atropin-Einmaldosen sollen in Zukunft mittels Fragebögen eruiert werden.
In der Real-Life Atropintherapie bei Kindern aus westeuropäischem Umfeld ist das bisher klinischen Studien gefundene Dosis- und Therapieschema möglicherweise nicht ohne Weiteres wirksam. Neben der sorgfältigen Auswahl geeigneter Kinder müssen Mittel und Wege gefunden werden, die Adhärenz dieser jungen Patienten zu verbessern, um die Atropintherapie für die Praxis anwendbar zu machen.

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Wie unterscheidet sich das Akkommodationssystem von Emmetropen und Myopen?

Research Assistant/ PhD candidate
Institute for Ophthalmic Research, Eberhard Karls Universität Tübingen

Sandra Wagner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Forschungsinstitut für Augenheilkunde der Eberhard Karls Universität in Tübingen. Mit einem Doktorandenstipendium der Fulbright Kommission forschte sie zudem sechs Monate am College of Optometry der State University of New York, USA an Methoden zur Verbesserung der Myopiekontrolle.
Sie absolvierte ein Studium der Augenoptik und Psychophysik (M. Sc.) sowie der Augenoptik und Hörakustik (B. Sc.) an der Hochschule Aalen. Sandra Wagner ist Mitglied der American Academy of Optometry, der Association for Research in Vision and Ophthalmology sowie der British Contact Lens Association, und zudem als wissenschaftlicher Gutachter für Fachzeitschriften aktiv.

Veröffentlichungen unter:

http://www.eye-tuebingen.de/zrennerlab/members/sandra-wagner/

Schon Kepler vermutete einen Zusammenhang zwischen Nahsehen und Kurzsichtigkeit und aktuelle Forschungsergebnisse liefern weitere Hinweise.
Zur Erörterung dieses Zusammenhangs wurde der Effekt längerer, kontinuierlicher Naharbeit auf Linsenbrechkraft und Ziliarmuskelmorphologie bei emmetropen und myopen jungen Erwachsenen verglichen. Des Weiteren wurde die Möglichkeit untersucht, Biofeedback-Training einzusetzen, um den Akkommodationsvorgang bewusst zu regulieren und die Akkommodationsgenauigkeit zu verbessern. Zur Untersuchung wurden optische Kohärenztomographie und exzentrische Infrarot-Photorefraktion eingesetzt. Die teils erstaunlichen Ergebnisse dieser Studie werden vorgestellt und diskutiert.

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Untersuchungstechniken bei Kinder mit Myopieprogression

staatlich geprüfte Augenoptikerin, Augenoptikermeisterin, Heilpraktikerin

Visus GmbH

Jetzt bei Visus GmbH Anpassberatung, Dozentin für Funktionaloptometrie 

2017 bis 2020 IPRO GmbH, Leonberg, Projektmanagement (PASKAL 3D und MyEyeTrainer)

2004 bis 2015 bei Optik Urnauer (Stuttgart West)

2006 Eröffnung meiner Praxis in Stuttgart (Blickwinkel Visualtraining)

Zusätzliche Qualifikationen:

Ausbildung im Bereich „Basiswissen Medizin“ mit erfolgreicher Ablegung der amtsärztlichen Prüfung zur Heilpraktikerin
Balancierte Ohrakupunktur nach Seeber®, Life-Kinetik-Trainerin

Wie ist der Einfluss des binokularen Sehens auf Kinder und deren Kurzsichtigkeit? Welchen Einfluss hat das binokulare Sehen auf ein weiteres Fortschreiten der Myopie? Lernen Sie Messmethoden, Interpretationsmöglichkeiten und Strategien kennen, die Sie ergänzend im Rahmen des Myopie Managements durchführen können. Es werden verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung des Zusammenspiels der Augen aufgezeigt und Erfahrungen diskutiert.

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Aktuelles zum Myopiemanagement mit Kontaktlinsen

Augenoptikermeisterin/ staatlich geprüfte Augenoptikerin und Optometristin (ZVA),

Avermann Contactlinsen, Dortmund

Kontaktlinsenspezialistin, Avermann Contactlinsen, Dortmund

Schwerpunktmäßig Anpassung von Kontaktlinsen im Rahmen der Myopiekontrolle und Kontaktlinsenanpassung bei Keratokonus

Studentin im berufsbegleitenden Masterstudiengang M.Sc. Vision Science and Business (Optometry) Hochschule Aalen

2019 Prüfung zur Optometristin (ZVA)

03/2017 – 01/2019 staatlich geprüfte Augenoptikerin und Augenoptikermeisterin HFK Köln

Die Möglichkeiten, mit optischen Hilfsmitteln eine Zunahme der Myopie zu verlangsamen rücken immer stärker in das Bewusstsein von Eltern kurzsichtiger Kinder. Multifokal- und Orthokeratologiekontaktlinsen zum Ausgleich eines peripheren hyperopen Defokus stellen eine effektive Therapiemaßnahme zur Verlangsamung der Myopieprogression dar.

Diese Präsentation stellt verschiedene Kontaktlinsendesigns als einen Ansatz, die Myopieprogression zu hemmen vor und zeigt die Implementierung des Myopiemanagements in die tägliche Praxis eines Kontaktlinseninstitutes.  Weiter  gibt es einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zur Wirksamkeit und Sicherheit der Versorgung von Kindern mit Kontaktlinsen im Rahmen der Myopiekontrolle.

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Warum macht Lesen kurzsichtig - ungeeignete Akkommodation oder ungeeignete Bildinhalte?

Head of the Section of Neurobiology of the Eye am Institute for Ophthalmic Research in Tübingen (D)

Gastprofessur für Myopieforschung am Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie (IOB) in Basel, Schweiz

 

Komplette Bio, Auszeichnungen und Arbeiten sind zu finden unter:

http://www.eye-tuebingen.de/schaeffel/

Warum macht Lesen kurzsichtig – ungeeignete Akkommodation oder ungeeignete Bildinhalte?

In der Geschichte der Myopieforschung gab es mindestens vier verschiedene Erklärungen für den Zusammenhang von Lesen und Myopie – (1) zuviel Akkommodation (2) Naharbeit-induzierte transiente Myopie (NITM) wegen andauerndem erhöhten Akkommodationstonus (3) zu wenig Akkommodation (“lag of accommodation”) und, neu (4) ungeeignete Reizung der Netzhaut beim Lesen von dunklen Buchstaben auf hellem Hintergrund. Theorien und experimentelle Ergebnisse werden vorgestellt.

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Emmetropisierung, Folgen und Optimierungsoptionen

Augenoptiker und promovierter Optometrist mit Forschungszentrum in Deutschland.
Lehrbeauftragter am ZVA-Bildungszentrum und an der Aston University, Birmingham

Dr. Andreas Hartwig ist ein in Deutschland ausgebildeter Augenoptiker mit internationalen Erfahrungen im Bereich der Forschung und der klinischen Anwendung.
Nach dem Studienabschluss als Diplom Ingenieur (FH) für Augenoptik sammelte er Praxiserfahrungen an internationalen Einrichtungen. Anschließend promovierte er an der University of Manchester, Großbritannien und befasste sich in dieser Zeit mit der Entwicklung der Myopie.
Im Anschluss daran arbeitete Dr. Hartwig als Manager für klinische Studien bei einem internationalen Kontaktlinsenhersteller.
Er publiziert verschiedene Artikel in Fachzeitschriften und präsentiert Forschungsergebnisse auf internationalen Kongressen. Derzeit betreibt er ein Forschungszentrum und arbeitet als Optometrist. Die Handwerkskammer Lübeck ernannte ihn zum öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständiger für das Augenoptikhandwerk. An der Aston University, Birmingham und am ZVA-Bildungszentrum in Knechtsteden ist er als Lehrbeauftragter tätig.

 

Die Prozesse der Emmetropisierung führen idealerweise zu einem minimalen Refraktionsdefizit. Veränderungen in diesem Ablauf stellen somit die Grundlage für die Entwicklung der progressiven Myopie, die zu pathologischen Konsequenzen führen kann, dar. Klinische Studien an Tieren deuten darauf hin, dass es sich bei der Emmetropisierung um einen aktiven Prozess handelt. Im Ergebnis kommt es zu einem emmetropen oder einem ametropen Auge. Bei genauer Betrachtung erlaubt diese Tatsache allerdings auch die Beeinflussung des Verlaufs der Emmetropisierung mittels optischer Maßnahmen. Damit eröffnet sich die Option bei der Entwicklung einer Myopie optisch in den Prozess einzugreifen, um die Progression der Myopie zu reduzieren. Nur dank der aktiven Emmetropisierung können wir beispielsweise Orthokeratologie-Kontaktlinsen oder Antimyopie-Kontaktlinsen anwenden, um potentielle okuläre Pathologien, die durch eine Myopisierung bedingt sind, abzuwenden.

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Kind myop, Eltern ratlos, was tun?

Optometrist (Eidg. Dipl. Augenoptiker)
Master of Science in Vision Science and Business
Inhaber der Firma Sichtbetont in Ingolstadt und Neuburg 

  • Autor des Buches „Tests und Management in der Kinderoptometrie„
  • Mitglied der American Academy of Optometrie F.A.A.O.
  • Ehrenpräsident der Vereinigung Deutscher Contactlinsen Spezialisten und Optometristen VDCO
  • Tätigkeitsschwerpunkt: Contactlinsen, Kinderoptometrie und Binokularsehen

Studium der Optometrie und Augenoptik an folgenden Hochschulen

  • Schweizerische Höhere Fachschule für Augenoptik, Olten, Schweiz
  • Hochschule für Technik und Wirtschaft, AalenNew England College of Optometry, Boston, Massachusetts , USAPacific University, College of Optometry, Forest Grove, Oregon, USA 

Berufliche Tätigkeit

  • Optometrist mit den Schwerpunkten Kinderoptometrie, Binokularsehen und Contactlinsen
  • Mehr als 100 wissenschaftliche Publikationen und Vorträge in Europa und den USA zu verschiedenen Themen der Optometrie, Schwerpunkt Kontaktlinse und Kinderoptometrie
  • Referent u.a. bei der IVBV, Kongressen der Vereinigung Deutscher Contactlinsen Spezialisten und Optometristen, des Schweizerischen Berufsverbandes für Augenoptik/Optometrie, der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie, der AMAK Österreich, beim Europäischen Contactlens Symposium und der Niederländischen Vereinigung der Optometristen
  • Gastdozent an zahlreichen Hochschulen wie der State University New York, der Hochschule Aalen, der Fachschule für Augenoptik „Hermann Pistor“ in Jena und der Fachakademie für Augenoptik in München, Hochschule Nordwestschweiz , Institut für Optometrie, Olten
  • Träger des Optometrie Preises 2010 der VDCOBuchautor „Tests und Messmethoden nicht nur der Kinderoptometrie“ im DOZ Verlag

Ehrenamt:

  • 1984 bis 1987 Beisitzer im Vorstand der VDC
  • 1987 bis 1999 Stellvertretender Vorsitzender der VDC
  • 1999 bis 2008 Präsident der VDCO
  • seit 2008 Ehrenpräsident der VDCODelegierter für Deutschland im Europäischen Rat für Optometrie, ECCO von 1990 bis 2008
  • Delegierter für Deutschland im World Council of Optometry, WCO von 1989 bis 1999
  • Committee Chairman im World Council of Optometry 1994 bis 1996
Kind myop, Eltern ratlos, was tun?
Was messen, was erklären, wann und wie intervenieren?
 
Ein myopes Kind wird erstmals vorgestellt und natürlich fragen die Eltern “ Wird das wieder besser”!
Haben Sie das Kind untersucht oder bekommen Sie eine Brillenverordnung? In beiden Fällen ergeben sich völlig unterschiedliche Wege der Beratung.
Welche Risikofaktoren können Sie erfassen? Was raten Sie den Eltern sofort und mittelfristig? 
Welche Möglichkeiten der Intervention ergeben sich. Wie können Sie die Eltern überzeugen die Myopie und ihre Progression nicht als unabänderliches Schicksal hinzunehmen. 
Wie können Sie die Gratwanderung  zwischen Information ohne Verunsicherung der Eltern bewältigen?
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Untersuchungstechniken bei Kinder mit Myopieprogression

M.Sc. in Vision Science & Business (Optometry).
Inhaber eines augenoptischen Fachgeschäfts, Optik Scheuerer

Dozent für klinische Optometrie im berufsbegleitenden Masterstudiengang M.Sc. Vision Science and Business (Optometry) an der Hochschule Aalen.

Nach Ausbildung und Gesellenjahre besuchte er die Fachakademie für Augenoptik in München. Darauf aufbauend absolvierte er den Bachelorstudiengang B.Sc. Optometry des Pennsylvania College of Optometry in Olten in der Schweiz und dann den berufsbegleitenden Masterstudiengang M. Sc. Vision Science and Business (Optometry) an der Hochschule Aalen.” 

  • M.Sc. Vision Science
  • B.Sc. Optometrie
  • staatl. gepr. Augenoptiker
  • Augenoptikermeister
  • Dozent Hochschule AalenAdjunct assistant Professor (USA)

Wie ist der Einfluss des binokularen Sehens auf Kinder und deren Kurzsichtigkeit? Welchen Einfluss hat das binokulare Sehen auf ein weiteres Fortschreiten der Myopie? Lernen Sie Messmethoden, Interpretationsmöglichkeiten und Strategien kennen, die Sie ergänzend im Rahmen des Myopie Managements durchführen können. Es werden verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung des Zusammenspiels der Augen aufgezeigt und Erfahrungen diskutiert.

International Speakers

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International Myopia Institute – a global perspective

IMI Executive Director,
BHVI Sydney,
Assistant Professor
Discipline of Optometry
University of Canberra, Australia

Doctor Monica Jong is the Executive Director of the International Myopia Institute (IMI), the global expert body focused on advancing myopia research and education to reduce the future negative impacts of increasing levels of myopia on eye health outcomes.

Monica is also an Assistant Professor in Optometry at the University of Canberra, and a Visiting Fellow of the School of Optometry and Vision Science, University of New South Wales Sydney.

Her clinical research is focussed on myopia control, high myopia risk factors and the public health impact of myopia.

She is also involved in advocating for the recognition of myopia and high myopia as a major eye health issue through her role as the secretary of the Refractive Error Working Group in the International Agency for the Prevention of Blindness.

Monica received her optometry degree and PhD from the University of Melbourne, and her thesis examined the relationship between retinal structure and visual function in retinitis pigmentosa using OCT. She was also the recipient of the David and Sandra Smith Fellowship which allowed her to pursue her postdoctoral studies in ocular blood flow imaging in Type 2 diabetes at the Department of Ophthalmology, University of Toronto.

Monica has authored numerous peer reviewed articles, and co-authored the WHO report on

“The Impact of myopia and high myopia.”

She also co-created the first global online myopia management education program at BHVI, and speaks regularly at key international meetings.

This talk will provide an overview of the International Myopia Institute (IMI), a global group of expert myopia researchers, and its work in the advocacy of myopia and high myopia as a public health issue.  Already, the IMI has published white papers providing evidence based guidance to practitioners, researchers and policy makers, with overarching aims to prevent vision impairment and blindness associated with higher levels of myopia.  The future directions will also be presented. 

 
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Where PLUS Thou Art?

Optometrist UNSW, FIAOMC

Sidney, Australien

Dr Oliver Woo (Orthokeratologist, Myopia Management Consultant) Graduated from School of Optometry, University of New South Wales, Australia in 1994 and established an independent Optometrist practice in Sydney, Australia since 1997.

His special interest are paediatric optometry, myopia prevention and control contact lens fitting with Orthokeratology and specialty contact lenses.

Oliver Woo opened an Orthokeratology and Myopic Control Clinic in 2010.

He become first Australian fellow of International Academy of Orthokeratology and Myopic Control (FIAOMC) and mentor in 2007 where he actively participate in the continuing education conference of the IAOA (International Academy of Orthokeratology Asian Section) as an instructor and mentor for FIAOMC of Chinese ophthalmologists.

Since 2014 he is at Board of Director and Senior Member Examination coordinator and Examiner of Oceania Society of Orthokeratology (Australia and New Zealand).

He is also since 2017 in the FIAO Executive Committee.Oliver Woo helping South East Asia countries optometrist associations in developing and organising Myopic Management programme and conferences and he lead the ub-Committee for Orthokeratology and Myopia Management of Asia Optometric Congress (AOC) and AOC Academy 2019.

In the last years he actively participate in many local and international optometry and ophthalmology conferences and as lecturers, mentors and coaches (over 60 international presentations).

In this presentation, we’re going to look at the different options I used in my clinic for myopia management in the past few years. We all want to prescribe the best option to manage myopia but there’re always many factors which affect our decision. I will share with you the do and don’t in managing myopia. How do we achieve to optimal result in slowing down myopia? Which product or method should we use? When and how do we use them? Are these things the most crucial things? There’s always one thing we tend to miss out and lack of! What’s it? Let’s find it out together on that day.

Myopie Abend 1

Die Referenten sind mit den folgenden Initialen bei den Antworten angegeben:

Dr. Andreas Hartwig: AH
Prof. Dr. Anja Palmowski-Wolf: APW
Prof. Dr. Frank Schaeffel: FS 

AH: Für Studienzwecke werden i.d.R. objektive Verfahren angewandt, um wiederholbare Ergebnisse, die nicht durch eine subjektive Interpretation beeinflusst werden, zu erzielen. Im augenoptischen / optometrischen Alltag ist eine subjektive Refraktion mit der bekannten Maßgabe «So wenig Minus wie nötig» zielführend.

APW: Am besten in Cycloplegie, je nach Augentyp gerne einmal in Atropin. Falls man das Gefühl hat, die Cycloplegie ist noch inkomplett (bei sehr dunklen Augen kann das auch unter Atropin mal sein) dann in der Cycloplegie Feinabgleich in die Ferne.

AH: Nach meinem Kenntnisstand bezieht sich die Forderung der Vollkorrektion stets auf die Fernkorrektur. In diesem Zusammenhang sei noch auf die aktuelle Übersichtsarbeit von Nicola Logan und James Wolffsohn (2020) hingewiesen: Zehn Publikationen zum Thema keine Korrektion, Unterkorrektion oder Überkorrektion der Myopie, um die Progression zu verlangsamen, wurden verglichen. Die Studien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen, die keinen eindeutigen Schluss zulassen. In den meisten Fällen führt eine Unterkorrektion jedoch zu einer Beschleunigung der Progression im Vergleich zur Vollkorrektion. Daher empfehlen die Autoren, dass eine Vollkorrektion der Myopie zweckmäßig ist.

APW: Für die Ferne. Ggf ist es nicht falsch für die Nähe die Brille abzuziehen, muss aber nicht (s. auch Vortrag von Herrn Schaeffel)

AH: Ja, davon ist üblicherweise auszugehen. Fledelius et al. (2013) gehen davon aus, dass das Längenwachstum für die Emmetropie im Alter zwischen 13 und 18 Jahren abgeschlossen ist.

APW: Bei zunehmender Myopie kann das sogar bis 30 Jahre noch wachsen.

AH: Zur Myopiekontrolle würde ich mich nach der Veränderung der Refraktion richten, da ein natürliches Wachstum der Augenlänge je nach Altersgruppe stattfindet. Bei Anwendung von Orthokeratologie ist eine Progressionskontrolle über die Refraktion natürlich schwieriger.

APW: Es sollte eine Abflachung und Normalisierung der Wachstumskurve geben. Das hängt auch vom Alter ab.

Siehe auch: Tideman et al., Acta Ophthalmol 2018

AH: Soweit mir bekannt ist, wird 7MX derzeit nur in Dänemark angewandt und dort ist eine augenärztliche Verordnung notwendig.

AH: Meine Interpretation der Literatur lautet nach wie vor, dass eine Unterkorrektion der Myopie eher zu einer Beschleunigung der Myopie führen kann. (Bitte lesen Sie dazu auch die Antwort auf eine zuvor gestellte Frage.) Natürlich ist eine permanente Vollkorrektion nur schwer zu erreichen, doch die Mehrzahl der Studien deuten daraufhin, dass sich eine Vollkorrektion besser auf die Progression auswirkt als eine Unterkorrektion (siehe dazu auch Logan und Wolffsohn, 2020).

 

APW: Es hat sich nicht gezeigt, dass das die Myopisierung verlangsamt- und die Kinder sehen dann auf die Ferne nicht gut

APW: Höhere Myope haben im Alter ein höheres Risiko keine Lesefähigkeit mehr zu haben. Beim Lesen braucht man ein zentrales Gesichtsfeld von 4° und das ist manchmal durch choreoretinale Atrophien und die myope Maculopathie dann nicht mehr gegeben. Da wir in der Ferne meist keinen Reihenvisus sondern den Einzelvisus messen, ist der oft etwas besser. Würden wir da den Reihenvisus messen, wäre der natürlich auch schlechter.

Ursachen wie eine Cataracta subcapsularis posterior kann man operieren, die Maculopathie können wir noch nicht gut genug behandeln

APW: Beides: je länger die Achsenlänge, desto grösser die Myopie. Korreliert aber nicht 1:1 und deshalb gibt es Kurven für die Achsenlänge und das Sphärische Äquivalent.

Siehe auch: Tiedeman et al JAMA 2016

APW: Ja, die helfen auch bei der Neovaskularisation der Myopie- aber auch wie bei der AMD ist schon eine Stabilisierung ein Erfolg

APW: Für mich beginnt die Myopiekontrolle ab Babyalter mit der Empfehlung viel Zeit draussen zu verbringen (und wenig elektronische Medien, denn damit wird weniger draussen gespielt).

Dh. Schon vor Myopie-Eintritt Beratung über Life-Style Massnahmen: Tageslicht/Naharbeit

Dann wird’s schwierig: Ab Beginn der Myopie Beratung über weitere Möglichkeiten- Die Eltern brauchen meist etwas Zeit um Atropin u oder CL zu wählen, daher frühzeitige Info über Möglichkeiten und Grenzen.

APW: Gute Frage. Medikamentös hat man meines Wissens noch keinen Erfolg gehabt.

Myopieprophylaxe!

Weniger Aktivität der Retina- weiss auf schwarz, insgesamt auf gute Herz-Kreislauffunktion achten

APW: Ich denke, gerade die stark Kurzsichtigen profitieren von der Kontaktlinse- die Hypoxie von der ich hier gesprochen habe kommt eher von den hinteren Augenabschnitten

Das Smartphone ist meiner Meinung nach zwar kein grosser Myopie”treiber” – die grosse Myopiewelle war eindeutig vor dem Smartphone, das im Januar 2007 erstmals auf den Markt gekommen ist.

Darüber hinaus ist es, handgehalten, ein kleines Sehtarget, so dass die Peripherie des Gesichtsfeldes eher myop fokussiert bleibt, und die meisten Nutzer des Smartphones schauen nicht ewig drauf, sondern dann auch wieder in die Ferne.

Das kann anders sein bei Kindern, die es am dem Tisch liegen haben, stundenlang draufschauen, und darum auch nicht mehr hinausgehen.

 

Aber bzgl kontrast-invertiertem Text (also weiss auf schwarz): zumindest macht das die Aderhaut dicker, und dickere Aderhäute sind mit weniger Augenwachstum assoziiert. Insofern, ja, wir glauben, dass kontrastinvertierter Text die Myopie hemmt. Ich hoffe, der “Dunkelmodus” bezieht sich auf Kontrastumkehr.

Es gibt etwa genauso viele Arbeiten, die eine Hemmung der Myopie durch Unterkorrektion beschreiben, wie umgedreht. Mit scheint eine Hemmung durch Unterkorrektion wahrscheinlicher, aber die Tatsache, dass es keine eindeutigen Ergebnisse gibt, spricht dafür, dass das Thema nicht komplett verstanden ist. Ich sehe kein Problem darin, dass Kinder mit geringer Myopie ohne Korrektion lesen. NB sind die meisten Kinder mit progressiver Myopie zeitweilig unterkorrigiert.

FS: Atropin wirkt in der Netzhaut (setzt Dopamin frei, was die Myopie hemmt), macht die Aderhaut dicker (siehe oben, Frage 1), und wirkt direkt auf das Wachstum der Sklera. Was dabei der wichtigste Mechanismus ist, ist noch nicht entschieden. Auf jeden Fall hemmt es die Myopie auch bei Vögeln, bei denen Atropin keine Wirkung auf die Akkommodation hat, da sie nikotinerge Azetylcholinrezeptoren auf dem Ziliarmuskel haben (Atropin blockt muskarinerge Rezeptoren, wir haben den M3 Rezeptor für Pupille und Akkommodation).

FS:

In der Evolution wurden die Augen an den hohen Anteil kurzwelligen Lichtes im Sonnenspektrum angepasst. Wir haben eine Cornea, die Blaulicht unter ca 380 nm blockiert, die Linse blockiert unterhalb 400 nm, und das Makulapigment ist ein dritter Blaufilter. Es ist unwahrscheinlich, dass die drei Filter ein Zufall sind, glaube ich.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass kurzwelliges und Nah-UV Licht bei vielen Tieren gut gesehen wird. Hühner haben eine Photorezeptor bei ca 365 nm, so wie auch Ratten und Mäuse – und die Augenmedien sind entsprechend durchlässig für UV-Licht. Es ginge also dort auch ohne Blaufilter.

Myopie Abend 2

Die Referenten sind mit den folgenden Initialen bei den Antworten angegeben:

Stefan Lahme: SL
Peter Bruckmann: PB

Ist eine Option, über die Wirksamkeit wird ja sehr kontrovers diskutiert. Ich bin ehr skeptisch, zumindest die Daten über den Einfluss auf die Augenlänge sind ehr ernüchternd.

Das kommt darauf wo Sie praktizieren und welche Ausbildung Sie haben. Als Augenoptiker in Deutschland dürfen Sie das nicht.

Vor der Anpassung und bei jeder Kontrolle, zumindest 1x im Jahr. Dann nach Abnahme der CL; Tragepause ist nicht realistisch.

Risiko ist sehr gering, wenn: Keine extreme Exo-Phorie in der Ferne vorliegt, viel mehr Exo in der Ferne als in der Nähe an dissoziierten Testen. Exo`s sind sehr stabil bei prismatischer Verordnung. Sollte nach Verordnung mehr Bedarf bestehen ist VT sinnvoll, oder sofort mit VT anfangen. Vorsicht ist geboten, wenn die Exophorie eine Folge von Ausschaltphänomenen denen eigentlich eine Eso zugrundliegt und die Exo die Flucht vor der Eso ist. Mit assoziierten Testen gut zu erfassen.

Nein, das Problem wird weltweit beobachtet und ist bisher nicht geklärt, unabhängig von der Methodik.

Ja, Anna ist in ständiger Kontrolle in einer Uniklinik. Ist auch unbedingt sinnvoll. Inzwischen bekommt sie zusätzlich Atropin, was sich mir nicht erschließt, nach dem Motto vielleicht hilft es zusätzlich.

Weiche individuelle Multifocal CL aus SiHy, grundsätzlich gehen auch stabile CL, jedoch ist die Verlustgefahr recht hoch. Nachdem es jetzt viele Jahre gut funktioniert besteht kein Grund zu wechseln. Zusätzlich scheitert es öfter das eine Multifocallinse nicht mit Vordertorus zu fertigen ist.

PB: Wir berechnen die Anpassung pauschal mit 120 €.

SL: Augenuntersuchung erster Termin 49€, Folgetermine 44,50€, CL Beratung 15min kostenlos, Anpassung ca 140€ plus Einweisung Assistentin. Linsen dann im Abo ab 39€/Monat incl Pflege und Kontrollen

PB:  Wir nehmen keinen direkten Kontakt zur Schule auf. Wir hatten das mal versucht, sind aber auf Ablehnung gestoßen weil wirtschaftliche Interessen im Spiel sind.

SL: Nein, dazu ist mein Terminplan zu voll, ich bin froh wenn ich die Kinder die kommen abarbeiten kann.

PB: Die Assistenz muss nicht zwingend von Personen mit augenoptischer Ausbildung durchgeführt werden. Es ist manchmal ganz gut, wenn Menschen die keine technische Ausbildung haben die Kommunikation zum Endverbraucher aufbauen. Sie finden häufig einen anderen Zugang, der sehr gut als Ergänzung zu einer vorab mehr techniklastigen Beratung durchgeführt wurde.

SL: Sehr gut eignen sich Arzthelferinnen

Myopie Abend 3

Die Referenten sind mit den folgenden Initialen bei den Antworten angegeben:

Stefanie Wöhrle: SW
Georg Scheuerer: GS
Sandra Wagner: SW

GS: Ja macht Sinn, oder besser in Harmon-Distanz (falls die habituelle zB in 20 cm wäre). Ich habe die letzten Tage noch mal darauf geachtet wie ich es in der Praxis mache. Ich variiere mit der Entfernung während der Messung, dazu öffne ich jeweils kurz das Auge mit dem ich nicht durch das Skiaskop schaue (um die Entfernung einzuschätzen).

SW: Damit die Werte mit den Normwerten vergleichbar sind untersuche ich tatsächlich bei ca. 40cm (die schätze ich ebenfalls ab). Die habituelle Nahentfernung könnte auch bei 15cm liegen, sollte das der Fall sein würde ich dringend über die Harmon-Distanz sprechen und diese schulen. Manchmal beobachte ich bei der MEM Skiaskopie auch erst einmal, ob der Reflex gleichbleibend ist oder sich mit unterschiedlicher Aufgabenstellung (z.B. Symbole oder Buchstaben laut / leise vorlesen lassen) ändert. Dies würde auf eine fluktuierende Akkommodation und ebenfalls Nahstress hinweisen. Beim Beobachten kann man wie Georg das oben beschrieben hat auch durchaus, die Entfernung leicht verändern.  

GS: Wenn ein Kind -2,00 für die Nähe nicht kompensieren kann oder sogar mit +2,00 deutlich besser sieht, so gehe ich erstmal von einer guten Plusakzeptanz aus. Natürlich muss die Fernkorrektur stimmen. Weiter würde ich dann den Flippertest noch monokular durchführen.

Wenn monokular DEUTLICH besser -> eher ein binokulares Problem

Wenn monokular gleich schlecht (da sollte es ja eher besser sein) -> ein monokulares Problem (also akkommodatives Problem)

Versorgung:

Wenn akkommodatives Problem: VT oder Nahzusatz bzw. beides

Wenn binokulares Problem: VT, Nahzusatz, Prismen………..je nach Ursache

Natürlich sind neben dem Flippertest immer noch weitere Messungen nötig

SW: ergänzend zur Antwort von Georg: Wenn ein Kind -2,00dpt nicht ausgleichen kann ist das auf jeden Fall ein eindeutiges Zeichen dafür, dass entweder mit der Akkommodation oder mit dem binokularen Sehen (oder beidem) etwas nicht in Ordnung ist. Dies gilt es weiter zu untersuchen damit besser differenziert werden kann. Laut Lehrbuch erwarte ich Schwierigkeiten beim Ausgleichen von Minusgläsern im Zusammenhang mit Akkommodationsinsuffizienz, Konvergenzexzess oder auch Pseudo-Konvergenzinsuffizienz (dieses Syndrom gehört zu den Akkommodationsstörungen). Als Erstmaßnahme kann mit einer Addition gearbeitet werden, um die Funktion langfristig wiederherzustellen empfiehlt sich Vision Therapy.   

GS: Ich persönlich würde eher eine optische Lösung bevorzugen, das wäre auch meine Wahl für eigene Kinder. Atropin bleibt natürlich immer eine Alternative, muss aber der Augenarzt mit Eltern und Kind entscheiden. Ansprechen ist aber ein Muss, für manche mag das die beste Lösung sein.

SW: schließe mich zu 100{f49f0e19467dc243876f2e5796d9fa72e6eff0120af527b0ecb1caef61a48f60} Georg an.

GS: Bei einer geringen Myopie würde ich sagen eher absetzen bei Tätigkeiten nur in der Nähe. Bei höheren Werte Brille immer tragen.

SW: Ich versuche bei diesem Thema die Kinder aktiv mit einzubeziehen, Sehen ist subjektive Wahrnehmung und nicht jeder Mensch «verträgt» Unschärfe, anderen gefällt der Weichzeichner evtl. ganz gut. Bei Kurzsichtigkeiten bis ca. – 2,00 dpt ist meiner Meinung nach, das Absetzen der Brille bei ausschließlicher Naharbeit oder beim Aufenthalt in den eigenen 4 Wänden vertretbar. In der Schule oder im öffentlichen Leben (Straßenverkehr, Sport etc.) jedoch nicht. 

Georg & Stefanie: Leider weiß ich nicht was «Strip’s» sind – aber ich würde es gerne wissen.

Myopie Abend 4

Die Referenten sind mit den folgenden Initialen bei den Antworten angegeben:

Jessica Gruhl: JG
Svenja Dominique Nienhaus: SDN
Dr. med. Hakan Kayma: HK

JG : 13 OrthoK-Träger aus unserem Myopiemanagement-Programm werden aktuell zusätzlich mit Atropin behandelt.

JG: Die Verdünnung der zentralen Hornhaut nach Anpassung von OrthoK beträgt bis zu 20µm. Die Auswirkungen auf die axiale Augenlänge ist so gering, dass wir die Länge des Auges vor der OrthoK Anpassung als Referenzwert annehmen.

JG : Ja. Die Risikoeinschätzung beinhaltet viele umfangreiche Messungen und ist deshalb nicht kostenfrei.   

JG: Die Erfolgskontrolle unserer Maßnahme, also die Kontrolle der Myopie- und Augenlängenzunahme findet alle 6 Monate statt. Die Linsenanpassung selbst kontrollieren wir im ersten Jahr aber meist alle 3 Monate, wenn nötig öfter. Erst wenn da alles passt, findet die Routinekontrolle der Anpassung ebenfalls im 6-Monats-Rhythmus statt.

JG: Das Myopiemanagement wird bei uns ausschließlich in Form eines Abosystems angeboten. In den monatlich zu zahlenden Beiträgen sind die Kosten für die Kontrollen, das Pflegemittel und die Kontaktlinsen enthalten. Da liegen wir je nach Linsentyp zwischen 49,00 € und 69,00 € pro Monat.

JG: Auf jeden Fall unter photopischen Lichtverhältnissen messen, um sicherzugehen, dass die Pupille unter Tageslichtbedingungen groß genug ist. Wir führen die Messung im Refraktionsraum bei angeschalteter Deckenbeleuchtung und geöffneten Fensterläden durch.

JG : Die Höhe der Anpassung ist abhängig vom Kontaktlinsentyp und reicht von 245,00 € bis 300,00 €.

Die meisten unserer Kunden, die wir vor 10-20 Jahren wegen zunehmender Myopie mit OrthoK versorgten, tragen auch heute noch OrthoK Linsen. Bei denjenigen, die mit dem Tragen aufgehört haben, konnten wir keinen Reboundeffekt der Stärke feststellen. Bezüglich der Augenlänge haben wir leider keine Daten, da die Messung noch nicht solange Bestandteil unserer Kontrollen ist.

SDN & HK: Dies wirkt aufgrund der Häufigkeitsverteilung so. Es werden nur die Perzentilen angegeben und kein individuelles Augenlängenwachstum.

SDN & HK: Ca. 5{f49f0e19467dc243876f2e5796d9fa72e6eff0120af527b0ecb1caef61a48f60} der Fälle zeigen Diskrepanzen in AL und SR. Wir konzentrieren uns nur auf das Augenlängenwachstum und die subjektive Refraktion ist ausschlaggebend für die Vollkorrektur.

Dies zeigt auch das Paper:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32525048/

Myopie Abend 6

Die Referenten sind mit den folgenden Initialen bei den Antworten angegeben:

Elke van Alen: EVA
David Gerlach: DG
Tim Schilling: TS

EVAWir haben mehrere verschiedene Autorefraktometer in der Praxis, die wir für eine zusätzliche Referenzmessung nutzen, aber alle Orthoptistinnen und Augenärzte, die Kinder untersuchen skiaskopieren für die Brillenverordnung und diese Werte sind für die Verordnung verbindlich.

EVA: Nein. Entschuldigung. Live hatte ich gesagt “immer”, habe aber die grundsätzliche Verordnung gedacht, nicht an die Myopie! Wir prüfen den Visus bei den älteren Myopiekindern mit guten Angaben auch in Cycloplegie. Eine Vollkorrektur ist state-of-the-art, es soll eine volle Sehschärfe erreicht werden. Die Cycloplegie soll ja vermeiden eine Überkorrektur zu verordnen, aber eine Unterkorrektur ist nach heutigem Wissensstand nicht angezeigt!

EVA: Das ist eine individuelle Entscheidung denke ich. Wir versuchen ja nach Kind und Visusverhalten , sowie subj. Refraktion jeweils zu entscheiden ob und wann eine erneute Überprüfung in Cycloplegie erforderlich ist. Kinder die in Visusbestimmung stark angespannt sind und aufgeregt sind, sollten lieber in Cycloplegie untersucht werden.

EVA: Wir halten uns an die Empfehlung es abends zu geben.

EVA: Bisher sind wir ein lokales Netzwerk. Die Arbeit im Netzwerk erfordert ein hohes Maß an Wissen um die Tätigkeit der Berufsgruppen, der einzelnen Therapeuten und ihrer Qualifikation sowie viel Vertrauen und Wertschätzung. Das gelingt meist nur in einer kleineren Gruppe die im gemeinsamen Umfeld arbeitet. Wir würden uns aber viele Nachahmer wünschen und das wird von uns sehr gerne unterstützt. Es gab schon einige regionale Workshops zur erfolgreichen Netzwerkarbeit und ich berichte gerne über unsere Erfahrungen. info@netzwerk-kindertherapie.de 

EVA:

Skiaskopie:
Das wird extrem unterschiedlich gehandhabt. Wir tropfen noch immer bis zum Alter von 3 Jahren mit Atropin, wenn es eine Notwendigkeit dafür gibt. Bei unauffälligen Kindern kann auch eine Skiaskopie in Mydriatikum ausreichend sein. Im Vorsorgebereich, wenn die Kinder orthoptisch und im Organbefund unauffällig sind, wird dies ausführlich mit den Eltern besprochen und die Strategie wird auf das Sicherheitsbedürfnis der Eltern abgestimmt.
Im Myopiemanagement:
Derzeit wird es von 6-14 Jahren empfohlen.

Eher keine, da es eigentlich bei Kinder ungeeignet ist wegen der konservierungsbedingten Nebenwirkungen. Es ist letztlich eine Entscheidung der Eltern, wegen der Kosten. Unkonserviert muss empfohlen werden!

https://www.dog.org/wp-content/uploads/2013/03/Myopie-BVA-DOG-final-1.pdf
https://www.aerzteblatt.de/archiv/193148/Myopieprophylaxe
Wissenschaftliche Arbeiten zum Thema:
Preventing Myopia:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=28927495
A Pilot Study on the Efficacy and Safety of 0.01% Atropine in German Schoolchildren with Progressive Myopia.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=31190219

DG: Um noch transparenter gegenüber unseren Kunden auftreten zu können, haben wir uns dazu entschieden diesen Weg zu gehen.
Der Kunde kauft bei uns, sollte er nicht im Abo sein, seine Kontaktlinsenboxen zu einem sehr günstigen Preis ein. Er kann unser smart Paket für 18 Euro pro 6-er Box dazu erwerben. Hierdurch hat er dann viele Vorteile, wie z.B. Ersatz bei Bruch und Verlust, den halbjährlichen Kontaktlinsen- und Augencheck und vieles weitere.
Nutzt er unser smart Paket nicht, muss er alle Dienstleistungen, die er in Anspruch nimmt, extra zahlen.
Da dieses Thema sehr umfangreich ist, sollte man sich hierzu nochmal extra zusammensetzen. Ein guter Ansprechpartner ist auch die Einkaufsgemeinschaft Sehenswert. Hier gibt es extra Fortbildungen zu diesem Thema.

DG: Doch, die Pflegemittel sind in dem Abo enthalten. Und zwar unbegrenzt. Sollte es einen Kunden geben, der eine Flasche mehr im Jahr benötigt, muss er diese nicht zahlen. Dies verändert den Deckungsbeitrag nur sehr gering, führt aber bei dem Kunden zu einem Lächeln im Gesicht. 

DG: Hier kommt es auf das Alter des Kindes an. Bis 10 Jahre sehen wir das Kind alle 3 Monate zur Nachkontrolle, danach jedes halbes Jahr. 

DG: Nein, Anpassungen von Tauschlinsen sind günstiger und starten bei 55 Euro. 

Nein, das Längenwachstum messen wir zur Zeit noch nicht. Ich habe über die Anschaffung zwar schon nachgedacht, aber erstmal davon abgesehen.
Unsere Erfahrung ist, dass für die Eltern meistens das Ergebnis nach 6-12 Monaten entscheidend ist. Sollte sich der Anstieg der Kurzsichtigkeit bis dahin verlangsamen, hat man auch die skeptischsten Eltern überzeugt. Bis jetzt hatten wir keinen Abbrecher. Alle Kunden sind immer noch im Abo.

DG: Hier haben wir im Moment leider noch keine Lösung, sondern klären über die präventiven Maßnahmen auf. Lange Aufenthalte im Freien etc.
Ich hoffe, dass wir hier bald mit Brillengläsern Erfolge feiern können.

DG: Bei den Kindern hatten wir bis jetzt keinen Drop Out. Bei den «normalen» Ortho-K- Versorgungen hatten wir in 2019 und 2020 4 % Abbrecher. 

DG: Ich spreche ganz offen die Schulleitung an. Hier habe ich noch keine negativen Erfahrungen gemacht, bzgl. Bevorzugung oder ähnlichen Argumenten.
Wir haben nur manche Schulen, die solche Veranstaltungen gar nicht ausführen.

DG: Wir laden rund 100 Personen ein. Meistens kommen dann ca. 20 Personen zu solchen Veranstaltungen.
Die persönlichen Einladungen werden per Post versendet und alle von mir unterschrieben. Kostet nicht viel Zeit, führt aber zu einer besseren Akzeptanz.
Die Veranstaltung startet meistens gegen 18.30 Uhr und endet gegen 20 Uhr. Die Kunden werden von uns bewirtet und wir halten einen kurzen, knackigen Vortrag. Bei den nächsten Veranstaltungen werde ich auch einen Anwender einladen. Dieser wird über seine Erfahrungen zum Umgang und der Akzeptanz der Kontaktlinsen reden.
Danach werden Fragen beantwortet und noch das ein oder andere Bier zusammen getrunken.

DG: Diese Veranstaltungen machen wir immer abends. 

DG: Hier stecke ich noch in der Ausarbeitung. Es wird aber mit Sicherheit eine Mindestlaufzeit geben.
Sollte der Kunde vorher aus dieser Mindestlaufzeit aussteigen wollen, muss er einen gewissen Betrag zahlen.

DG: Sollte der Kunde im Abo sein, bekommt er die Gläser, wenn es nötig ist, kostenlos ersetzt.
Mit meinem jetzigen Glashersteller habe ich da einen besonderen Deal, der mir da große Freiheiten einräumt. Hier sollten Sie offen mit Ihrem Hersteller sprechen und Ihr Vorhaben schildern. Die Glashesteller sind kompromissbereiter als man manchmal denkt. 😉

DG: Wir haben auch Allergie-Kinder im Abo, haben hier aber keine negativen Erfahrungen. Wie stark die Allergie ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.

DG: Derzeit im oberen  2-stelligen Bereich.

TS: Außer dem Video auf der Safilens-Website sind uns keine weiteren Informationen über Delivery Tyro Kontaktlinsen bekannt. Die verfügbare Evidenz ist etwas schwach und unserem momentanen Wissensstand nach gibt es keine veröffentlichten Erkenntnisse über die Wirksamkeit dieser Linsen. Da Tyrosin eine nicht-essentielle Aminosäure ist, ist ihre Wirkung wahrscheinlich unspezifisch und kann auch auf andere Proteine wirken. Nichtsdestotrotz sind die Delivery Tyro-Kontaktlinsen von Safilens ein interessantes Konzept und wir sind gespannt auf die Ergebnisse, die aus den kommenden klinischen Studien hervorgehen werden.

TS: Diese Tiermodelle der Myopie unterscheiden sich durch eine Reihe von Faktoren. Während das Hühnermodell zu wichtigen Entwicklungen auf diesem Gebiet geführt hat, erschweren die Unterschiede in der Augenstruktur von Hühnern im Vergleich zu Säugetieren die Übertragung der Ergebnisse auf die Myopie bei Kindern. Im Allgemeinen wird von den Nagetiermodellen der Myopie das Meerschweinchenmodell gegenüber dem Mausmodell bevorzugt. Gründe hierfür sind ihre kooperative Natur, die Emmetropisierungsmechanismen und die relativ großen Augen. Die Vorteile der Verwendung von nicht-menschlichen Primatenmodellen liegen aus wissenschaftlicher Sicht auf der Hand, jedoch sind die Kosten und die Schwierigkeit der Unterbringung solcher Spezies oft einschränkend. Insgesamt haben alle Tiermodelle für Myopie ihre Vor- und Nachteile, abhängig von der Forschungsfrage und dem Kontext (Schaeffel & Feldkaemper, 2015).

TS: Der potentielle Schutzeffekt von Negativkontrast gegen Myopie wird wahrscheinlich durch seinen Einfluss auf die retinalen ON-/OFF-Wege vermittelt. Es wurde gezeigt, dass schwarzer Text auf weißem Hintergrund den OFF-Weg überstimuliert, während weißer Text auf schwarzem Hintergrund den ON-Weg überstimuliert (Aleman et al., 2018). Wichtig ist, dass Tiermodelle mit einem dysfunktionalen ON-Weg anfälliger für experimentelle Myopie sind (Chakraborty et al., 2015; Pardue et al., 2008), aber die Stimulation des ON-Wegs kann eine schützende Wirkung gegen Myopie haben (Crewther et al., 1996).

TS: Es wird angenommen, dass Bangerter-Okklusionsfolien gemeint sind, die es in verschiedenen Dichten und Spezifikationen gibt
– Diese Folien bewirken eher eine “diffuse” Unschärfe als eine myopische oder hyperopische Unschärfe
– Bangerter-Folien, die bei den Folien mit geringerer Dichte mittlere bis hohe Raumfrequenzen herausfiltern, können bei einer Reihe von Spezies Myopie-Wachstumsreaktionen hervorrufen
– Die Untersuchung der optischen Eigenschaften von Bangerter-Folien zeigt, dass diese – wie der Defokus – bevorzugt auf höhere Raumfrequenzen wirken
– Wahrscheinlich ist es, dass die moderate Reduktion höherer Raumfrequenzen, die durch Okklusionsfolien induziert wird, die myope Verschiebung bewirkt (Flitcroft et al., 2020)
– Es sind jedoch weitere Forschungen notwendig, um die Interaktion von diffuser und defokussierter Unschärfe zu verstehen, sowie die Rolle der räumlichen und kontrastreichen Informationen des Netzhautbildes bei der Regulierung kurzfristiger Achsenlängenänderungen (Teoh et al., 2020)

TS: Da neuere Handymodelle immer mehr helles Licht emittieren als ihre Vorgänger, ist es möglich, dass das Licht von Handy-Bildschirmen einen positiven Effekt auf die Entwicklung von Myopie haben könnte. Ob Mobiltelefone jedoch tatsächlich in der Lage sind, die Entwicklung oder das Fortschreiten der Myopie zu verlangsamen, und durch welchen Mechanismus sie dies tun (z. B. helles Licht, peripherer Defokus), muss noch weiter erforscht werden.

TS: Tierstudien haben gezeigt, dass künstliche Beleuchtung bei hohen Intensitäten in der Lage ist, die Entwicklung von experimenteller Myopie zu hemmen (Ashby et al., 2010). Die Tatsache, dass man annimmt, dass die hohe Beleuchtungsstärke des natürlichen Lichts die schützende Wirkung der Zeit im Freien auf die Myopieentwicklung vermittelt, legt nahe, dass ein ähnlicher Mechanismus bei Kindern wirken könnte (Lingham et al., 2019). Es ist also möglich, dass ausreichend helles Kunstlicht die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Myopie im Kindesalter reduzieren könnte Dies muss jedoch noch weiter auf den Grund gegangen werden.
In einigen Tiermodellen induziert die Aufzucht unter kurzwelligem Licht eine stärkere Hyperopieverschiebung und hat im Vergleich zu weißem Licht und langwelligem monochromatischem Licht eine größere hemmende Wirkung gegen experimentell induzierte Myopie (Foulds et al., 2013). Intrinsisch photosensitive Ganglienzellen, die den zirkadianen Rhythmus, einschließlich der Melatoninproduktion, regulieren, reagieren bevorzugt auf blaues Licht. So wird erwartet, dass blaues Licht die Dopaminfreisetzung fördert, indem es den hemmenden Einfluss von Melatonin auf die Dopaminproduktion reduziert. Zusammenfassend scheint die Literatur darauf hinzudeuten, dass helles Kunstlicht eine schützende Wirkung gegen die Myopie Entwicklung bei Kindern haben könnte. Weitere Forschung dazu ist jedoch erforderlich.

TS: Zum jetzigen Zeitpunkt sind uns neuere Forschungen an Hühnern bekannt, die die Fähigkeit von topisch appliziertem Levodopa zeigen, die die Entwicklung von linseninduzierter und formdeprivierter Myopie effektiv hemmen. Auf den ersten Blick scheinen Levodopa-Tropfen eine sichere und wirksame Methode zu sein, um das Fortschreiten der Myopie zu verlangsamen, allerdings befindet sich diese Forschung noch in der Tierphase (Thomson et al., 2019; Thomson et al., 2020a; Thomson et al., 2020b). Darüber hinaus ist der Mechanismus von Atropin noch unbekannt, aber es wurde vorgeschlagen, dass Atropin zumindest teilweise durch die Freisetzung von Dopamin aus zellulären Speichern in der Netzhaut wirkt (Schwahn et al., 2000; Feldkaemper & Schaeffel, 2013).

TS: In Anbetracht der Tatsache, dass das Licht im Freien, selbst an einem bewölkten Tag, mehrere Größenordnungen (10 – 10.000 mal) heller ist als die Standardbeleuchtung in Innenräumen (Lingham et al., 2019), ist es unwahrscheinlich, dass das Tragen einer Sonnenbrille die schützende Wirkung der Zeit im Freien gegen Myopie sinnvoll reduzieren würde. Es lässt sich vermutlich nicht allgemein beantworten, da Sonnenbrillen sehr unterschiedliche Tönungsstärken aufweisen.

TS: Bislang wurden optische Interventionen der Myopie und die Rolle von Dopamin bei der Myopieentwicklung im Allgemeinen als getrennte Mechanismen betrachtet. Während negative Defokuslinsen mit reduzierten retinalen Dopaminwerten in Verbindung gebracht wurden, wenn sie zur Induktion experimenteller Myopie verwendet wurden (Zhou et al., 2017), ist unbekannt, wie die optischen Interventionen, die auf eine Verlangsamung der Myopieprogression abzielen, mit retinalen Dopaminveränderungen verbunden sein könnten. In Zukunft ist es plausibel, dass eine wirksame Dopamin-Behandlung in Verbindung mit bestehenden optischen Interventionen funktionieren könnte, wie z. B. die bestehende Kombination aus Atropin und Orthokeratologie-Linsen (Kinoshita et al., 2018).

TS: – Vermutlich bezieht sich PI auf Phosphoinositid
– Insbesondere scheint die Phosphoinositid-3-Kinase mit Dopamin zu interagieren
– Vermutlich gemeint ist die metronomische PI3K-Inhibition, aber sicher ist das nicht
Unserem Wissen nachgibt es keine Forschungsarbeiten, die speziell das Potenzial einer lichtinduzierten Erhöhung des retinalen Dopaminspiegels auf den systemischen Dopaminspiegel untersucht haben. Tierversuche, bei denen über einen Zeitraum von vier Wochen täglich topisches Levodopa verabreicht wurde, veränderten den Dopaminspiegel im Blut nicht signifikant. Dies deutet darauf hin, dass bei der topischen Anwendung von Levodopa in myopiehemmenden Dosen am Auge eine begrenzte systemische Verteilung stattfindet (Thomson et al., 2019).

TS: Während eine kontinuierliche Sonnenexposition über die Lebensspanne mit der Entwicklung einer altersbedingten Makuladegeneration in Verbindung gebracht wird (Taylor et al., 1992), ist es unklar, inwieweit blaues Licht zu diesem Effekt beiträgt. Tierversuche haben gezeigt, dass eine längere Exposition mit hochintensivem blauem Licht zu Netzhautschäden führen kann (Ham et al., 1976); allerdings ist blaues Licht dieser Intensität im täglichen Leben nicht anzutreffen, außer in bestimmten beruflichen Bereichen. Eine umfassende Überprüfung der verfügbaren Forschung zu blau blockierenden Intraokularlinsen fand keine zuverlässigen Beweise dafür, dass die Filterung von blauem Licht die Entwicklung oder das Fortschreiten der altersbedingten Makuladegeneration verhindert (Downie et al., 2018). Dies deutet darauf hin, dass, wenn blaues Licht eine Rolle bei der altersbedingten Makuladegeneration spielt, diese möglicherweise nicht signifikant ist.